Berlin – Dutzende tote Ratten trieben am Montag rücklings im braunen Wasser des Landwehrkanals nahe der Lohmühlenbrücke zwischen den Berliner Bezirken Treptow und Neukölln. Und nicht nur dort. Die Tiere waren stark aufgebläht, lagen schon Tage im Wasser.
Was ist da passiert? Derk Ehlert (52), Wildtierbeauftragter des Senats: „Dort, wo es vergangene Woche besonders stark regnete, sind die unterirdischen Vorflutbecken vollgelaufen. Dort lebende Ratten, die nicht mehr rechtzeitig fliehen konnten, ertranken.“
Wenn die Vorflutbecken überlaufen, landet das Wasser ungefiltert in Kanälen und der Spree. So kamen auch die toten Ratten ins offene Wasser.
Ehlert: „Die Kadaver werden von einem Fachbetrieb mit Keschern eingesammelt. Entweder vom Ufer oder vom Boot aus. Sie werden dann fachgerecht entsorgt.“
Ein großes Fischsterben habe es glücklicherweise nicht gegeben. „Da es öfter regnete, gab es nicht so viele organische Stoffe wie nach fünf, sechs Wochen Trockenheit, die in die Wasserstraßen gespült werden.“
Wenn das der Fall ist, verbrauchen die im Wasser lebenden Bakterien so viel Sauerstoff zur Verarbeitung der Stoffe, dass den Fischen nicht mehr genug bleibt.
Das für vergangenen Sonntag geplante Spreeschwimmen musste trotzdem abgesagt werden. Zu viel Schmutz im Wasser. Neuer Termin: 25. August.